Tollwutimpfung beim Hund: Wichtige Informationen und Vorteile

Dr. Beatrice Stadler Dr. Beatrice Stadler
Tollwutimpfung beim Hund

Die Tollwutimpfung beim Hund ist ein wichtiges Thema für jeden Hundebesitzer. Obwohl Deutschland seit 2008 als tollwutfrei gilt, bleibt die Impfung für Hunde, die ins Ausland reisen, eine entscheidende Vorsichtsmaßnahme. Zum Schutz deines Hundes vor dieser oft tödlichen Krankheit wird die Tollwutimpfung dennoch empfohlen.

In Deutschland ist die Tollwutimpfung für Hunde keine Pflicht, es sei denn, sie sollen ins Ausland reisen. Hundehalter sollten sich immer über die gesetzlichen Bestimmungen in den jeweiligen Reiseländern informieren, da viele Länder eine gültige Tollwutimpfung verlangen. Diese Impfung muss in der Regel alle drei Jahre aufgefrischt werden.

Die Entscheidung, ob ein Hund gegen Tollwut geimpft werden soll, sollte sorgfältig abgewogen werden. Neben dem Schutz vor der Krankheit können mögliche Nebenwirkungen und Kosten eine Rolle spielen. Informiere dich umfassend, um eine fundierte Entscheidung für das Wohl deines Vierbeiners zu treffen.

Grundlagen der Tollwut

Tollwut ist eine tödliche Virusinfektion, die das zentrale Nervensystem betrifft. Der Abschnitt geht auf Definition und Übertragung der Krankheit ein sowie auf die typischen Symptome und den Verlauf der Infektion.

Tollwut wird durch das Rabiesvirus verursacht. Das Virus wird hauptsächlich durch den Speichel infizierter Tiere übertragen, meist durch Bisse.

Hunde, Katzen und wildlebende Tiere wie Füchse und Fledermäuse sind die häufigsten Überträger. Die Infektion kann sich auch durch Kratzen oder durch Berühren von Wunden ausbreiten, die mit dem infektiösen Speichel in Kontakt gekommen sind.

Einmal im Körper, wandert das Virus entlang den Nervenbahnen zum Gehirn und führt dort zu einer schweren Enzephalitis. Tollwut ist weltweit verbreitet, tritt in Deutschland jedoch nur selten auf, oft bei importierten Tieren.

Die ersten Symptome der Tollwut ähneln oft einer Grippe. Es kann zu Fieber, Kopfschmerzen und allgemeiner Müdigkeit kommen.

Erst später treten spezifischere Zeichen auf, wie Verhaltensänderungen, Angst vor Wasser (Hydrophobie) und vermehrter Speichelfluss. Die Erkrankung verläuft in verschiedenen Stadien, angefangen mit Prodromalsymptomen über die neurologische Phase bis hin zur endgültigen Lähmung.

Ohne Behandlung führt Tollwut fast immer innerhalb weniger Tage nach Auftreten der Symptome zum Tod. Eine schnelle Handlung nach einem Biss, wie die postexpositionelle Prophylaxe, kann lebensrettend sein.

Impfung als Präventionsmaßnahme

Die Tollwutimpfung ist eine bedeutende Schutzmaßnahme gegen diese tödliche Viruserkrankung. Sie schützt Hunde vor Infektionen und verhindert die Verbreitung der Krankheit, insbesondere bei Reisen ins Ausland.

Es gibt mehrere zugelassene Impfstoffe gegen Tollwut, die in Deutschland und der EU genutzt werden. Diese Impfstoffe enthalten inaktivierte Viren, die das Immunsystem des Hundes stimulieren, Antikörper zu produzieren.

Zu den wichtigen Impfstoffen zählen Nobivac RabiesRabisin und Defensor 3. Jeder dieser Impfstoffe hat seine eigene Zusammensetzung und Wirkweise, ist aber gleichermaßen effektiv in der Prävention von Tollwut. Diese Impfstoffe werden entweder als monovalente Impfstoffe oder als kombinierte Impfstoffe mit anderen Kernimpfungen verabreicht.

Für Welpen beginnt der Impfplan typischerweise im Alter von 12 Wochen. Die Impfung sollte mindestens 21 Tage vor einer eventuellen Reise in ein anderes Land erfolgen, um als gültig zu gelten.

Bei ausgewachsenen Hunden, die bisher nicht geimpft wurden, erfolgt die erste Impfung ebenfalls nach diesem Zeitplan. Nach der ersten Impfung sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen erforderlich, um einen langfristigen Schutz sicherzustellen. Zunächst erfolgt eine Auffrischungsimpfung nach einem Jahr, danach in größeren Abständen, je nach Empfehlung des Herstellers und des Tierarztes.

Das gängige Impfschema sieht eine Primärimpfung gefolgt von regelmäßigen Auffrischungsimpfungen vor. Nach der ersten Impfung ist eine Auffrischung nach einem Jahr notwendig. Anschließend variieren die Intervalle zwischen den Auffrischungen je nach Impfstoff, häufig wird ein 3-Jahres-Intervall empfohlen.

Zeitraum for AuffrischungNotwendigkeit
Nach 1 JahrErste Auffrischung
Alle 3 JahreWiederholungsimpfungen

Regelmäßige Überprüfungen des Impfstatus durch den Tierarzt sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Hund stets ausreichend geschützt ist. So kann eine effektive Prävention langfristig gewährleistet werden.

Durchführung der Tollwutimpfung

Die Durchführung der Tollwutimpfung bei Hunden erfordert sorgfältige Vorbereitung und genaue Beachtung der Impfprozedur. Zudem ist es wichtig, mögliche Nebenwirkungen zu kennen und richtig damit umzugehen.

Bevor die Tollwutimpfung durchgeführt wird, sollte der Hund von einem Tierarzt gründlich untersucht werden. Nur gesunde Tiere sollten geimpft werden, um unerwünschte Reaktionen zu minimieren. Die erste Tollwutimpfung kann ab einem Alter von 12 Wochen erfolgen.

Die Impfprozedur beginnt mit der Verabreichung des Impfstoffs, meist durch eine Injektion unter die Haut. Nach der ersten Impfung erfolgt eine zweite Impfung vier Wochen später. Eine dritte Impfung wird ein Jahr nach der ersten Impfung empfohlen. Alle drei Jahre ist eine Auffrischungsimpfung notwendig, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Wenn der Hund älter ist und bereits geimpft wurde, ist normalerweise nur eine Auffrischimpfung alle drei Jahre erforderlich. Der Impfstoff und die Dokumentation der Impfung müssen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, insbesondere wenn internationale Reisen geplant sind.

Nach der Tollwutimpfung können bei Hunden leichte Nebenwirkungen auftreten. Häufige Reaktionen sind Schwellungen oder Rötungen an der Injektionsstelle. Gelegentlich können Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder leichtes Fieber auftreten. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Reaktionen wie allergische Reaktionen oder neurologische Symptome vorkommen.

Besitzer sollten ihren Hund nach der Impfung einige Stunden beobachten. Bei ungewöhnlichen Symptomen sollte umgehend ein Tierarzt kontaktiert werden. Zur Linderung leichter Reaktionen können kühle Kompressen auf die betroffene Stelle gelegt werden.

Wichtig ist, dass Besitzer einen Impfpass führen und die Eintragungen sorgfältig dokumentieren, da einige Länder die Tollwutimpfung für die Einreise vorschreiben. Regelmäßige Auffrischungsimpfungen sollten daher eingeplant und nicht vernachlässigt werden, um einen sicheren und wirksamen Schutz gegen Tollwut zu gewährleisten.

Gesetzliche Regelungen und Impfpflicht

In Deutschland besteht keine generelle Pflicht zur Tollwutimpfung für Hunde. Doch bei Reisen innerhalb der Europäischen Union sind spezielle Vorschriften zu beachten, um den Schutz vor Tollwut sicherzustellen.

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Pflicht, Hunde gegen Tollwut impfen zu lassen.

Seit die Tollwutgefahr weitgehend beseitigt wurde, hat sich die Notwendigkeit für eine Impfpflicht verringert.

Trotzdem wird vielen Hundehaltern empfohlen, ihre Tiere regelmäßig gegen Tollwut impfen zu lassen, um sie vor dieser tödlichen Krankheit zu schützen.

Tierärzte raten oft zur Impfung, besonders bei jungen Hunden und Hunden, die viel Kontakt mit Wildtieren haben könnten. Neben dem Schutz des einzelnen Hundes trägt die Impfung auch dazu bei, die Tollwutfreiheit in Deutschland aufrechtzuerhalten.

Für Reisen innerhalb der Europäischen Union ist eine Tollwutimpfung Pflicht.

Hunde müssen mindestens 21 Tage vor der Reise geimpft worden sein, und die Impfung muss im EU-Heimtierausweis dokumentiert sein. Dies gilt auch für die Rückkehr nach Deutschland.

Der nationale Impfpass reicht dafür nicht aus. Der EU-Heimtierausweis muss die Gültigkeit der Impfung bestätigen, die von einem Tierarzt zertifiziert wird.

Es sind keine speziellen Mindestantikörperspiegel in den Mitgliedstaaten erforderlich.

Das Ziel dieser Bestimmungen ist es, das Risiko der Einschleppung und Verbreitung von Tollwut zu minimieren und die Gesundheit von Menschen und Tieren zu schützen.

Wissenswertes zur Tollwutimpfung

Die Tollwutimpfung ist ein wichtiger Schutz für Hunde gegen eine potenziell tödliche Krankheit. Es gibt entscheidende Aspekte der Haltbarkeit und Lagerung des Impfstoffs und häufige Fragen, die Hundebesitzern unter den Nägeln brennen.

Die Haltbarkeit des Tollwutimpfstoffs beträgt in der Regel mehrere Jahre, solange er richtig gelagert wird.

Er muss im Kühlschrank bei einer Temperatur von 2 bis 8 Grad Celsius aufbewahrt werden, um seine Wirksamkeit zu gewährleisten.

Eine korrekte Lagerung verhindert die Zersetzung des Impfstoffs und bewahrt seine Schutzwirkung.

Eine geöffnete Impfstoffflasche sollte rasch verwendet werden, in der Regel innerhalb weniger Stunden.

Temperaturschwankungen oder falsche Lagerung können die Wirkung beeinträchtigen.

Wann sollte mein Hund die Impfung erhalten?

Hunde sollten die erste Tollwutimpfung im Alter von sechs Monaten erhalten, nach Abschluss des Zahnwechsels.

Wie oft muss die Impfung aufgefrischt werden?

Die Auffrischimpfung erfolgt üblicherweise alle drei Jahre, abhängig vom Impfstofftyp und den lokalen gesetzlichen Bestimmungen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Geringfügige Nebenwirkungen wie vorübergehende Müdigkeit, Schwellung an der Injektionsstelle oder leichtes Fieber können auftreten.

Gibt es eine Impfpflicht für Hunde?

Deutschland gilt als tollwutfrei, doch für Reisen ins Ausland oder bestimmte Gebiete kann eine Impfpflicht bestehen.

Für weitere Informationen und individuelle Beratung sollten Hundebesitzer immer ihren Tierarzt konsultieren.

Zusammenfassung und Empfehlungen

Die Tollwutimpfung beim Hund ist eine bedeutende Maßnahme zum Schutz vor der tödlichen Krankheit Tollwut. Obwohl Deutschland seit 2008 als tollwutfrei gilt, besteht weiterhin ein Risiko durch importierte Tiere.

Wichtige Punkte:

  • Sinn und Zweck: Die Tollwutimpfung schützt Hunde vor einer tödlichen Virusinfektion. Sie ist besonders wichtig für Hunde, die ins Ausland reisen oder Kontakt zu importierten Tieren haben.
  • Zeitpunkt der Impfung: Hunde sollten ab einem Alter von 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden. Auffrischungsimpfungen sind gemäß den Empfehlungen des Herstellers alle ein bis drei Jahre notwendig.
  • Nebenwirkungen: Wie bei jeder Impfung können Reaktionen wie Schwellung an der Injektionsstelle, leichtes Fieber oder Müdigkeit auftreten. Schwere Nebenwirkungen sind selten.
  • Kosten: Die Kosten für eine Tollwutimpfung können variieren, liegen aber in der Regel zwischen 20 und 50 Euro. Preise können je nach Tierarzt und Region unterschiedlich sein. Eine gute Hundekrankenversicherung kann diese Kosten übernehmen.

Empfehlungen:

  1. Regelmäßige Impfungen: Halter sollten die Impfempfehlungen des Tierarztes befolgen und regelmäßige Auffrischungen durchführen lassen.
  2. Reisevorbereitungen: Bei Reisen ins Ausland ist die Tollwutimpfung oft gesetzlich vorgeschrieben. Halter sollten sich frühzeitig informieren und den Impfpass bereithalten.
  3. Tierärztliche Beratung: Bei Bedenken oder Fragen zur Tollwutimpfung sollten Halter stets die Expertise ihres Tierarztes in Anspruch nehmen.

Schlussfolgerung: Die Tollwutimpfung ist eine wesentliche Vorsorgemaßnahme. Sie schützt nicht nur den Hund selbst, sondern auch die Umwelt und die Menschen in seiner Umgebung vor einer potenziellen Tollwutübertragung.

Dr. Beatrice Stadler
Veröffentlicht von: Dr. Beatrice Stadler

Dr. Beatrice Stadler ist eine renommierte Tierärztin mit langjähriger Erfahrung in der tiermedizinischen Versorgung und Praxisführung. Sie hat an der renommierten Veterinärmedizinischen Universität Wien studiert und ihre Fachkenntnisse durch zahlreiche Fortbildungen und praktische Tätigkeiten weiter vertieft.